Spieleabend für Erwachsene

Einleitung  und Verortung im Kontext des BayEbFöG

Dieser Spieleabend für Erwachsene wird als ein Angebot der Erwachsenenbildung konzipiert, das den Zielen und Förderkriterien des Bayerischen Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes (BayEbFöG) entspricht. Er versteht sich als eine niedrigschwellige Form der informellen Bildung, die auf die Stärkung persönlicher, sozialer und kognitiver Kompetenzen abzielt und damit einen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe und zur lebenslangen Lernbereitschaft leistet. Im Vordergrund steht die Schaffung eines anregenden und zugleich entspannten Rahmens, der über die reine Unterhaltung hinausgeht und gezielt Bildungsziele verfolgt, die der persönlichen Entfaltung und der Förderung des Zusammenlebens dienen.

Bildungsziele und angestrebte Lernergebnisse

Der Spieleabend verfolgt folgende, klar definierte Bildungsziele und angestrebte Lernergebnisse:

  • Entwicklung sozialer und kommunikativer Kompetenzen: Die Teilnehmenden üben und verbessern ihre Fähigkeit zur Kooperation, zum aktiven Zuhören, zur konstruktiven Konfliktlösung und zur empathischen Kommunikation im Team und in der Gruppe. Dies fördert das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven und stärkt die Interaktionsfähigkeit in vielfältigen sozialen Kontexten.
  • Stärkung kognitiver Fähigkeiten: Durch das Spielen werden strategisches und logisches Denkvermögen, Problemlösungsfähigkeiten, Merkfähigkeit und die Fähigkeit zur schnellen Entscheidungsfindung trainiert und ausgebaut. Dies schult analytische Fertigkeiten, die im Alltag und Berufsleben von Nutzen sind.
  • Förderung der Emotionsregulation und Resilienz: Das spielerische Erleben von Erfolg und Misserfolg ermöglicht den Teilnehmenden, ihre Frustrationstoleranz zu erhöhen, mit Wettbewerbssituationen umzugehen und die eigenen emotionalen Reaktionen zu reflektieren. Dies trägt zur Stärkung der persönlichen Belastbarkeit und des Selbstvertrauens bei.
  • Erweiterung des Allgemeinwissens und des Horizonts: Je nach Spielart können neue Themenfelder erschlossen, Faktenwissen vertieft oder kreative Denkansätze gefördert werden, was zur umfassenden Persönlichkeitsentwicklung beiträgt.
  • Förderung der Teilhabe und des gesellschaftlichen Engagements: Durch die Schaffung eines inklusiven und wertschätzenden Rahmens werden Begegnungen ermöglicht und soziale Netzwerke gestärkt. Dies fördert das Gefühl der Zugehörigkeit und kann die Bereitschaft zu weiterem bürgerschaftlichem Engagement anregen.
  • Stressabbau und Regeneration: Das Angebot dient auch der Entspannung und dem Ausgleich zum Alltagsdruck, was zur mentalen Gesundheit und zum Wohlbefinden der Teilnehmenden beiträgt.

Zielgruppe und Zugänglichkeit

Das Angebot richtet sich an erwachsene Personen ab 18 Jahren, die Interesse an der Erweiterung ihrer Kompetenzen durch spielerische Methoden haben. Es sind keine Vorkenntnisse im Bereich der Spiele erforderlich. Das Konzept ist so gestaltet, dass es niederschwellig zugänglich ist und eine breite Zielgruppe anspricht, unabhängig von Bildungsstand, sozialer Herkunft oder kulturellem Hintergrund. Besonderer Wert wird auf eine inklusive Gestaltung gelegt, um die Teilnahme möglichst vieler unterschiedlicher Menschen zu ermöglichen.

Didaktisch-Methodische Konzeption

Die didaktisch-methodische Gestaltung orientiert sich an den Prinzipien der Erwachsenenbildung und ist auf eine aktivierende und teilnehmerorientierte Lernumgebung ausgerichtet:

  • Kuratiertes Spieleangebot: Die Auswahl der Gesellschaftsspiele erfolgt nach pädagogischen Kriterien, um die angestrebten Bildungsziele optimal zu unterstützen. Es wird eine vielfältige Mischung aus kooperativen Spielen (fördern Teamwork), strategischen Spielen (trainieren Planung und Weitblick), Kommunikations- und Kreativitätsspielen (verbessern Ausdruck und Empathie) sowie gegebenenfalls Wissensspielen (erweitern Allgemeinbildung) angeboten.
  • Kompetente Spielbegleitung: Eine oder mehrere qualifizierte Personen übernehmen die Rolle der Spielleitung. Sie sind verantwortlich für eine klare und verständliche Erklärung der Spielregeln, die Moderation des Spielgeschehens und die Schaffung einer positiven und lernförderlichen Atmosphäre. Sie stehen als Ansprechpartner bei Fragen zur Verfügung und achten auf eine faire und respektvolle Interaktion.
  • Praxisorientiertes Lernen: Der Fokus liegt auf dem direkten Erleben und Erproben der Kompetenzen im Spiel. Die Teilnehmenden lernen durch Ausprobieren, Beobachten und Interagieren.
  • Reflexion und Transfer (optional): Bei Bedarf und im Sinne der Freiwilligkeit können kurze Reflexionsmomente angeboten werden, in denen die Teilnehmenden ihre Erfahrungen austauschen und mögliche Parallelen zwischen dem Spielgeschehen und alltäglichen Situationen erkennen können. Dies fördert den Transfer des Gelernten in den persönlichen und beruflichen Alltag.
  • Flexibilität und offene Atmosphäre: Der Abend ist flexibel gestaltet, um auf die Bedürfnisse und Präferenzen der Teilnehmenden eingehen zu können. Eine lockere, ungezwungene und wertschätzende Atmosphäre ist entscheidend für den Lernerfolg.

Sachliche und personelle Rahmenbedingungen

  • Räumlichkeiten: Es steht ein geeigneter, ausreichend großer und barrierefrei zugänglicher Raum zur Verfügung, der eine angenehme Lern- und Spielumgebung bietet (z.B. Gemeindehaus, Bildungszentrum). Ausreichend Tische und Stühle sind vorhanden.
  • Materialausstattung: Eine gepflegte und vielfältige Auswahl an Gesellschaftsspielen wird bereitgestellt. Zusätzliches Material wie Schreibutensilien für Punktezettel ist vorhanden.
  • Qualifiziertes Personal: Die Spielleitung verfügt über didaktische Kompetenzen und Erfahrung in der Anleitung von Gruppen. Regelmäßige Fortbildung der Spielleitung wird sichergestellt.
  • Zeitlicher Rahmen: Der Spieleabend wird regelmäßig (z.B. monatlich oder quartalsweise) angeboten, um Kontinuität zu gewährleisten. Die Dauer beträgt ca. 3-4 Stunden, um genügend Zeit für Spiel und Austausch zu lassen.
  • Verpflegung: Für das leibliche Wohl wird mit Getränken und kleinen Snacks gesorgt, was die soziale Interaktion fördert.

Öffentlichkeitsarbeit und Bekanntmachung

Das Angebot wird aktiv und zielgruppengerecht beworben, um eine breite Teilnahme zu ermöglichen. Dies umfasst die Nutzung lokaler Medien (z.B. Pfarrbrief, lokale Presse), digitale Kanäle (Website, soziale Medien) und Plakataushänge in öffentlichen Einrichtungen. Die Bildungsziele und der offene Charakter des Angebots werden in der Kommunikation klar hervorgehoben.

Qualitätssicherung und Evaluation

Um die Wirksamkeit und Qualität des Angebots kontinuierlich zu sichern, werden folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Teilnehmendenfeedback: Regelmäßige, anonyme Befragungen der Teilnehmenden (z.B. über kurze Fragebögen) zu ihrer Zufriedenheit mit dem Angebot, den Lernerfolgen und Verbesserungsvorschlägen.
  • Interne Reflexion: Das Team der Spielleitung führt nach jedem Spieleabend eine interne Reflexion durch, um den Verlauf zu bewerten und Anpassungen für zukünftige Veranstaltungen vorzunehmen.
  • Dokumentation: Die Teilnehmerzahlen und wesentlichen Erkenntnisse aus den Evaluationen werden dokumentiert, um die Effektivität des Angebots nachweisen zu können.